Konstanz/Berlin - Die besten Arbeitgeber des Jahres stehen fest. Insgesamt 97 Unternehmen wurden am 28. Februar 2020 in Berlin mit dem „Top Job- Siegel 2020“ ausgezeichnet. Die Volksbank Neckartal eG konnte aus der Hand des ehemaligen Vize-Kanzlers Sigmar Gabriel die Trophäe im Rahmen der aktuellen Preisverleihung entgegennehmen. Gabriel ist Schirmherr von „Top Job“. Mit dem Siegel werden jährlich die attraktivsten Arbeitgeber im deutschen Mittelstand geehrt. Die vom Zentrum für Arbeitgeberattraktivität, zeag GmbH, vergebene Auszeichnung erhalten Unternehmen, die sich konsequent für eine gesunde und gleichzeitig leistungsstarke Arbeitsplatzkultur engagieren.
Die Volksbank Neckartal eG ist eine selbständige Genossenschaftsbank mit Hauptgeschäftsstellen in Eberbach, Helmstadt, Meckesheim, Neckargemünd und Waibstadt sowie 29 Zweigstellen. Der Finanzdienstleister bietet alle Finanzprodukte unter einem Dach. Das Unternehmen beschäftigt 299 Mitarbeiter, darunter 22 Azubis. Es erhielt das begehrte Top Job-Siegel, das der Bank erstmals im Jahr 2008 verliehen wurde, in diesem Jahr bereits zum fünften Mal.
Das Unternehmen zeichnet aus, dass es seine Mitarbeiter umfassend mit einbezieht. So wurde das Leitbild der Bank, in dessen Zentrum das „Drei-Gewinner-Prinzip“ steht, von Führungskräften und Mitarbeitern gemeinsam erarbeitet. Dieses Prinzip sieht vor, das Handeln stets so auszurichten, dass drei Seiten Vorteile davon haben: die Bank, der Kunde und der Mitarbeiter.
Auch beim Thema Digitalisierung, einer der derzeitigen Hauptherausforderungen im Finanzbereich, nutzt das Unternehmen die Kompetenz seiner Mitarbeiter. Insgesamt vierzig Angestellte aus sämtlichen Fachbereichen wurden als „digitale Lotsen“ ausgebildet und fungieren nun in ihren Abteilungen als Experten und Multiplikatoren. „Mit diesem Projekt haben wir im Jahr 2017 begonnen, direkt nach der letzten Verleihung des Top Job-Siegels“, berichtet Personalleiter Michael Knee.
Um künftigen Fachkräftemangel aktiv vorzubeugen, hat die Genossenschaftsbank ihre Ausbildungskapazitäten weiter aufgestockt und sie ist stärker als bislang an den Schulen in der Region präsent – etwa bei Bewerbertagen, Berufsorientierungstagen oder Berufsmessen. „Hier sind wir seit etwa zwei Jahren stark engagiert und merken, dass der direkte Kontakt wesentlich effektiver und zielführender ist als das Schalten von Anzeigen“, erläutert Michael Knee.
Wie tickt die jüngere Generation? Welche Erwartungen haben Angehörige der Generation Y und der Generation Z an ihren Arbeitgeber? Um zu diesen Fragen am Puls der Zeit zu bleiben, wurde ein Beirat mit jeweils zehn Mitarbeitern aus den entsprechenden Jahrgängen gebildet, der eigenständig Vorschläge zur Unternehmenskultur, Mitarbeiterbindung und Arbeitgeberattraktivität entwickelt und diese in regelmäßigen Abständen mit Personal- und Geschäftsleitung bespricht. Erste Anregungen wurden bereits praktisch umgesetzt: Mittlerweile erhalten Absolventen in den Perspektivgespräche am Ausbildungsende noch umfassendere Informationen zu ihren zukünftigen Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten.
Gute Perspektiven sind nach dem Abschluss der Ausbildung ohnehin gegeben: Nahezu alle Führungskräfte der Bank haben ihre Ausbildung im Haus absolviert. Frei werdende Stellen, zum Beispiel wegen Rente oder Elternzeit, werden intern durch Nachwuchskräfte besetzt. Auch eine Familienpause bedeutet keineswegs ein Karriereende – durch ein regelmäßig organisiertes „Krabbelfrühstück“ bleiben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Elternzeit mit ihren Kollegen im Kontakt und über die Vorgänge im Haus stets auf dem Laufenden.
Für die aktuelle „Top Job“-Runde haben sich über 100 mittelständische Firmen beworben. 97 Unternehmen dürfen nun für die nächsten zwei Jahre das Siegel tragen. Insgesamt wurden 29.530 Mitarbeitende befragt. 64 Prozent der Arbeitgeber sind Familienunternehmen. Unter den top Arbeitgebern befinden sich 28 nationale und 9 Weltmarktführer. Im Durchschnitt beschäftigen die Unternehmen 293 Mitarbeiter und die Frauenquote in Führungspositionen liegt bei durchschnittlich 25%.
Das Arbeitgeber-Programm „Top Job“
Mit „Top Job“ arbeiten mittelständische Unternehmen an ihren Qualitäten als Arbeitgeber. Das Siegel macht ihre Attraktivität für Bewerber sichtbar. Basis für die Auszeichnung ist eine umfangreiche Mitarbeiterbefragung. Sie wird organisiert von der zeag GmbH, Zentrum für Arbeitgeberattraktivität, mit Sitz in Konstanz am Bodensee. Die wissenschaftliche Leitung des Benchmarkings liegt in den Händen von Prof. Dr. Heike Bruch und ihrem Team vom Institut für Führung und Personalmanagement der Universität St. Gallen. Schirmherr des Projekts ist Sigmar Gabriel.
Der Organisator: zeag GmbH I Zentrum für Arbeitgeberattraktivität
Unter dem Dach des Zentrums für Arbeitgeberattraktivität fasst die zeag GmbH die beiden Benchmark-Projekte „Top Job“ und „Ethics in Business“ thematisch zusammen. zeag begleitet damit mittelständische Unternehmen, die auf den Gebieten Personalmanagement und unternehmerische Gesellschaftsverantwortung bereits Herausragendes leisten oder mittelfristig leisten möchten.